2014/04/30

Der Champions-League-Fluch

Ich weiß nicht, ob jemand schon auf diesen Begriff gekommen ist, aber mir ist er gestern Abend spontan eingefallen, als ich die schmerzhafte Niederlage der Bayern gegen Real Madrid miterleben musste. Zugegeben, nach der überragenden Saison 2012/13 war es sicherlich nicht einfach, das Triple oder zumindest den Titel in der Champions League zu wiederholen. (Auch die Meisterschaft nicht, aber das haben die Münchner ja frühzeitig geschafft.) Aber wenn man es einer Mannschaft zugetraut hat, dann wohl den Bayern, nicht nur wegen der großen Erfolge, sondern auch wegen der Spielweise und Überlegenheit im Vorjahr und zu Beginn dieser Saison.

Es schein jedoch so zu sein, wie es auch schon bei anderen großen europäischen Mannschaften (Barcelona, Real Madrid, Manchester United, Chelsea) in der jüngsten Vergangenheit der Fall war: Zuhause werden sie oft Meister, gewinnen häufig den heimischen Pokal und schaffen es auch unter die besten acht oder vier Mannschaften Europas. Vielleicht sogar ins Finale. Und das über Jahre hinweg. Aber auf allen lastet anscheinend der Champions-League-Fluch, wegen dem bisher keiner der (Spitzen-) Mannschaften gelungen ist, den Wettbewerb, der seit der Saison 1992/93 existiert, zweimal hintereinander zu gewinnen, also den Titel zu verteidigen.
Die letzte Mannschaft, die das vollbracht hat, war in den Saisons 1988/89 und 1989/90 der AC Mailand im Vorgängerwettbewerb, der noch den Namen Europapokal der Landesmeister trug. Der Fluch dauert also nun schon mehr als zwei Jahrzehnte. Eine unglaublich lange Zeit, die irgendwo auch zeigt, wie ausgeglichen der europäische Topfußball in unseren Tagen ist und wie wenig manchmal über Sieg oder Niederlage entscheidet.

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