2012/03/26

Bibliothek 2.0

Dass der technische Fortschritt nur selten aufzuhalten ist, wird uns jeden Tag klar, und regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich mich auch hin und wieder mit diesem Thema beschäftige. Auch wenn ich beileibe kein Technik-Freak bin.
Nun ist es wieder einmal so weit, dank meines Besuchs in der Bibliothek meines Vertrauens vor einigen Tagen. Ich weiß nicht, ob dort Menschen entlassen, oder nur versetzt wurden und nun anderswo eingesetzt werden, aber Fakt ist: Ausleihe und Rückgabe sind dort nun vollkommen automatisiert.
Zuerst wurde die Neuerung bei der Ausleihe eingeführt, wo man die Bücher an eine entsprechende Stelle legen und die Mitgliedskarte unter den Sensor halten muss. Nach dem Eintippen des Geburtsdatums mit Hilfe eines Touchscreens sind die Bücher auch schon ausgeliehen. Nun wurde das System auch auf die Rückgabe ausgeweitet, wo das ganze noch einfacher funktioniert – ganz ohne Tippen.

Ich weiß nicht so recht, was ich von der neuen Technik und dem zeitgleichen Verschwinden des guten alten Systems halten soll. Klar, das ganze Prozedere ist wohl etwas schneller geworden, und es werden Arbeitsplätze eingespart. Andererseits: Wo bleibt da der persönliche Kontakt mit Menschen? Der kurze Plausch, oder zumindest die Möglichkeit dessen, wenn man ein Buch ausleiht oder zurückgibt, das der andere auch gelesen hat? Und was ist wohl aus den Menschen geworden, die man vom Sehen her kannte? Wurden sie tatsächlich versetzt, oder haben sie ihren Job verloren?
Der Besuch vor einigen Tagen hat mich zum Nachdenken angeregt und macht mir gleichzeitig Angst: Was gestern noch in der Bibliothek passiert ist, könnte schon morgen mein Arbeitsfeld und damit mich treffen...

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