2010/05/15

Metal up your ass!

Gestern war es wieder soweit: das insgesamt vierte Metallica-Konzert meines Lebens stand auf dem Programm. Seit dem ersten Auftritt der vier Jungs, den ich live miterleben durfte, sind bereits elf Jahre vergangen, und im Laufe dieser langen Zeit haben sie leider auch nicht mehr in Budapest gastiert, weshalb wir zwischenzeitlich mit Freunden zweimal ins benachbarte Österreich gepilgert waren, um sie zu sehen.
Nun aber hieß es wieder „Metal up your ass!“ in der ungarischen Hauptstadt. Vor etwa vierzigtausend Zuschauern durften wir im größten Stadion des Landes eine Show erleben, die neben vier Liedern aus dem neuen Album Death Magnetic zahlreiche alte Klassiker beinhaltete. Darunter auch Songs, die man in den letzten Jahren nicht so oft live zu hören bekommen hat, wie Through the Never, Blackened oder das Diamond Head-Coverlied Helpless.

Das optische Highlight des Auftritts war – neben einigen obligatorischen Feuerwerkskörpern und Flammenschweifen – die Videowand, die den Hintergrund der Bühne bildete. Eine derart große Wand habe ich, wenn ich mich recht erinnere, noch nie gesehen. Dank dieser – und zweier kleinerer Videowände an den Seiten – konnte man jedes noch so kleine Detail des Konzerts genau beobachten.
18 Songs und mehr als zwei Stunden Spielzeit – so lauten die nackten Zahlen des gestrigen Abends. Was aber in Wirklichkeit zählt, ist der Enthusiasmus, den die vier Herrschaften noch immer an den Tag legen und das nahe an die fünfzig! Hier und da ist die Stimme nicht mehr die Alte und auch an den Instrumenten schleichen sich womöglich manch kleine Fehler ein, aber wen interessiert das ehrlich gesagt außer denen, die immer nur die negativen Seiten sehen und sogar suchen?! Wie immer, haben James, Lars, Kirk und Rob auch diesmal alles gegeben.

Und am Ende offenbarte sich dann wieder mehr als eindeutig noch ein Grund, weshalb ich diese Band so sehr liebe: die Demut, mit der sie Musik machen und auf der Bühne stehen. Kleine, aber feine Momente, wie zum Beispiel, als Frontmann James Hetfield mehrmals dem Publikum applaudierte, Schlagzeuger Lars Ulrich eine auf die Bühne geworfene ungarische Flagge hochhielt, oder als die Musiker mehrere Dutzend Plektren und Drumsticks in die Menge warfen. Sie sind sich absolut darüber im Klaren, wem sie ihren immensen Erfolg zu verdanken haben und auch, woher sie kommen, und das gilt bei weitem nicht für alle Bands!

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