2009/12/30

Ade 2009

Wer hier regelmäßig mitliest, der weiß, dass 2009 ein derart wechselvolles Jahr für mich und für uns war, wie noch nie. Höhen und Tiefen haben wir erlebt, und zwar innerhalb weniger Monate. Es gibt einiges, an dass wir uns immer erinnern werden. Insbesondere den Monat August möchten wir nicht missen, würden uns dafür aber wünschen, dass es diesen Dezember nie gegeben hätte... so ist aber das Leben: Was geschehen ist, lässt sich nicht mehr rückgängig und ungeschehen machen, egal, ob es schön oder schrecklich ist. Das ist Fluch und Segen zugleich, denke ich.

Den morgigen Jahresausklang werden wir diesmal noch selbstverständlicher, als sonst im engen Familienkreis verbringen. Wie ich schon im Vorjahr erwähnt habe, sind große Feiern und lautes Getöse nichts für uns.
Wenn alles gut geht, dann geht es also im nächsten Jahr hier weiter, so wie bisher und doch anders. Schließlich habe ich einiges in diesem Jahr erlebt, neue Erfahrungen gemacht und bin nicht mehr ganz derjenige, der ich ein Jahr früher war. Unsere Erfahrungen, Gefühle, die Situationen, die wir mehr oder weniger gut meistern, haben allesamt einen Einfluss auf uns, auch wenn das nicht unbedingt von Außen sichtbar ist, oder wenn es unter Umständen nur später zum Vorschein kommt.

In diesem philosophischen Sinne schließe ich also diesen Beitrag mit den besten Wünschen für 2010 an alle Leser dieses Blogs und mit zwei Liedzitaten, die mir in diesen Tagen nicht aus dem Kopf gehen. Und ich hoffe, ich kann die Reihenfolge der Zitate, auch was mein Leben betrifft, beibehalten...

It's a bitch, but life's a roller coaster ride / The ups and downs will make you scream sometimes.
(Bon Jovi: Lie to Me)

You rise. You fall. You’re down, then you rise again / What don’t kill ya make ya more strong / Rise, fall, down, rise again / What don’t kill ya make ya more strong.
(Metallica: Broken, Beat & Scarred)

2009/12/28

Brot und Salz - Gott erhalt's!

Neben den vielen schönen Weihnachtsgeschenken, die ich bekommen habe und über die ich teilweise mit Sicherheit irgendwann in naher Zukunft an dieser Stelle berichten werde, gab es noch vor den Feiertagen ein sehr nettes Geschenk von einer lieben Bekannten. Sie hat uns nämlich ein Glas selbst gemachtes Kräutersalz mitgebracht, das man zum Würzen von allerlei Speisen verwenden kann.
Ihrem Bericht zufolge enthält es sieben Kräuter: Basilikum, Dill, Oregano, Petersilie, Rosmarin, Salbei und Thymian. Ich muss ehrlich sagen, schon der Duft ist sehr angenehm. Als Grundlage hat sie Meersalz genommen, das sie mit den zu Hause selbst gezüchteten und im Ofen getrockneten Kräutern gewürzt, bzw. vermischt hat.
Eine außerordentlich nette Geste, und ich bin mir sicher, wir werden das Geschenk auch schon bald kosten!

2009/12/23

Frohes Fest!

Soweit es die Umstände zuließen, haben wir alle Vorbereitungen für das anstehende Weihnachtsfest getroffen, das wichtigste arrangiert und abgesprochen. Schließlich kann das Fest ja nicht ausfallen. Die nächsten Tage gehören natürlich der Familie, sodass es hier im Blog ganz ruhig wird, so wie es sich um diese Zeit vielleicht auch gehört.

Ich wünsche allen mehr oder weniger regelmäßig kommentierenden und auch den stillen Lesern ein gesegnetes, besinnliches Weihnachtsfest im Kreis der Familie. Wenn alles gut geht, melde ich mich noch vor Silvester, um das laufende Jahr auch an dieser Stelle zu verabschieden.

2009/12/20

Da simma dabei

rotz der tiefen Trauer geht es weiter, nicht nur hier, auch im täglichen Leben. Aber in solchen Momenten macht man sich schon vermehrt Gedanken, was im Leben wirklich zählt. Man überprüft auch unwillkürlich die Werte, die man bis dato für wichtig gehalten hat, man grübelt, was in Zukunft von Bedeutung sein wird. Und man wird sich dessen bewusst, dass alles um einen herum innerhalb eines Augenblicks zu Ende sein kann. Im wahrsten Sinne des Wortes von einem Tag auf den anderen...

Eine Familie und Freunde zu haben ist in dieser Situation noch wichtiger für mich, als sonst. Da stellt sich heraus, wer sich um einen kümmert und sorgt, wenn es derart schlecht läuft. Es ist gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die sich von sich selbst aus melden und einem zuhören, wenn man etwas loswerden möchte. Die einem Mut zusprechen und Worte finden in diesen schweren Momenten. Oder die nur zusammen mit einem schweigen, denn wahre Freunde verstehen sich auch ohne Worte. Vielen Dank Euch allen, auch an dieser Stelle!

Neben der Familie und den Freunden zählen in dieser Situation auch Musik und Bücher zu den Dingen, die mir Kraft geben und mich zumindest ein klein wenig erheitern können – das sieht man, wie mir gerade komischer Weise bewusst wird, auch deutlich an den beiden vorigen Posts, die ich hier veröffentlicht habe.

Und so geht es unter anderem auch mit diesen Themen hier weiter, wie so oft in diesem Blog: dieses Mal mit Musik. Die gute Nachricht der letzten Tage lautet nämlich, dass sich die vier Jungs von Metallica nach meinem hier unlängst veröffentlichten Bericht tatsächlich entschlossen haben, Budapest nach 1999 wieder einmal einen Besuch abzustatten. Die Karten sind natürlich bereits gesichert und ich hoffe, dass dem spektakulären Abend im Mai nichts im Weg stehen wird. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude!

2009/12/15

Prägnant

„The world rarely finishes its conversations.”

(Stephen King: From a Buick 8)

Wie recht er doch hat... noch ein bisschen Geduld, bald geht es weiter...

2009/12/10

Nur zu Besuch

„Und so red ich mit dir wie immer,
so als ob es wie früher wär,
so als hätten wir jede Menge Zeit.

Ich spür dich ganz nah hier bei mir,
kann deine Stimme im Wind hören
und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst,
bis die Sonne scheint; bis sie wieder scheint.

...

Und so red ich mit dir wie immer
und ich verspreche dir,
wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit.

Dann werden wir uns wiedersehen,
du kannst dich ja kümmern, wenn du willst,
dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint –
dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint.”


(Die Toten Hosen: Nur zu Besuch)

Ich hab Dich lieb, Vati!

2009/12/08

Feed me!

In Sachen Technik hinke ich ja immer ein wenig hinterher. Einerseits, weil sie mich nicht sonderlich interessiert, andererseits, weil ich auch nicht allzu viel davon verstehe – ich bin Geisteswissenschaftler.

(Notiz am Rande: Da fällt mir eine kurze Anekdote ein. Vor einigen Jahren habe ich mich bei einer Veranstaltung einem Besucher aus Deutschland (!) vorgestellt, wir haben ein wenig geplaudert und im Zusammenhang mit irgendeiner technischen Frage habe ich ihm dann so nebenbei erzählt, dass ich Geisteswissenschaftler bin und nicht viel von technischen Dingen verstehe. Daraufhin hat er mich verwundert angeschaut und gefragt, ob ich tatsächlich Theologe sei...)

Deshalb habe ich mich, obwohl ich schon ziemlich viel davon gehört und gelesen habe, erst in diesen Tagen dazu durchgerungen, mal den sogenannten Feedreader auszuprobieren, mit dem man sich die Blogs und Webseiten allgemein zusammenstellen kann, die man regelmäßig besucht und liest, damit dann die neuesten Artikel laufend auf einer Seite präsentiert werden.
 
So auf den ersten Blick scheint es eine ziemlich nützliche Sache zu sein. Man muss nicht gleich alle Seiten durchklicken, die man regelmäßig besucht, um zu schauen, ob es Neues gibt, sondern bekommt quasi alles automatisch „nach Hause“ geliefert.
Das einzige Problem ist, dass man, wenn man in einem Blog kommentieren möchte, natürlich die entsprechende Seite anklicken muss, was aber dank des in den Feedreader eingefügten Links ganz leicht geht.
Mal sehen, ob mich diese Anwendung auch langfristig überzeugt; die ersten Erfahrungen sind auf jeden Fall positiv. Besser spät als nie kann ich da nur sagen.

2009/12/05

Kuschelig

Schon wieder ist unsere Wohnung ein bisschen heimeliger und kuscheliger geworden. Nachdem wir ja vor fast genau einem Jahr unsere ganzen Bücher ordentlich in Bücherschränke einsortiert hatten, haben wir uns jetzt endlich dazu durchgerungen, auch einen Teppich für das Wohnzimmer zu kaufen. Das besagte Stück misst 2,70 x 2,00 Meter und passt farblich perfekt zu der Tapete und den Möbeln. Was das Design anbelangt, gab es da mit der Dame des Hauses überhaupt keine Meinungsverschiedenheiten, weil wir es beide im Allgemeinen eher klassisch als modern mögen.
Es ist schon ein komisches Gefühl, nach etwa zweieinhalb Jahren nicht nur den ebenfalls schönen, sorgfältig ausgesuchten Parkettboden im Wohnzimmer zu sehen, sondern auch den ansehnlichen Teppich, um vom Gefühl beim Gehen erst gar nicht zu sprechen. Noch dazu kann man es sich nun auch auf dem Boden gemütlich machen, wenn man mal Lust darauf hat, weil es da jetzt nicht mehr hart und kühl ist. Ich glaube, es war eine gute Entscheidung.



2009/12/03

Circus comes to town?

Manch einer, der hier mitliest, wird es sicher nicht glauben, aber es stimmt: Metallica haben seit nunmehr zehn Jahren nicht in Ungarn gespielt. In Ländern, wie Österreich oder Deutschland, wo sich jede Woche Superstars die Klinke in die Hand geben, kann man sich gar nicht vorstellen, wie sehr unser einer sich freuen würde, wenn einer seiner Lieblingsband wieder einmal bei uns unterwegs wäre.
Natürlich hält man diesen Zustand nicht lange aus, sodass ich in der Zwischenzeit die vier Jungs bereits zweimal, 2004 und 2007, in Österreich gesehen habe, aber wenn sie wieder mal in Budapest auftreten würden – und ich eine Karte ergattern könnte –, wäre das selbstverständlich etwas vollkommen anderes.
Interessanter Weise steht Belfast in Nordirland im internationalen Vergleich noch schlechter da: in diesen Tagen wurde dort ein Metallica-Konzert für 2010 nach zwanzig Jahren Abstinenz angekündigt! Und die ebenfalls vor kurzem bestätigten Auftritte in Riga, Vilnius und Moskau lassen zumindest ein wenig auf ein ungarisches Wunder hoffen. Es wäre sicherlich wieder einmal ein unvergessliches Erlebnis, zumal sich bisher zahlreiche Lieder des neuen Albums Death Magnetic im Repertoire befinden, das nach wie vor rockt!

2009/11/28

Sei höflich!

Wir leben in einer Welt, die einen immer rasanteren Lebensstil von uns erwartet, wo jeder immer unter Zeitdruck leidet und seine Zeit penibel einteilen muss. Parallel dazu hat sich – vielleicht sogar damit im Zusammenhang stehend – unsere Kommunikationskultur in den vergangenen Jahren vollkommen verändert. Heutzutage schreibt man wegen jeder Kleinigkeit eine E-Mail, eine SMS, oder ruft nur mal so auf dem Handy an. Auch in Situationen, in denen man sich das noch vor einigen Jahren doppelt überlegt hat. Zumal niemand, oder nur wenige ein Handy hatten und nur über das Festnetz erreichbar waren.

Was ich immer öfter erlebe und was mich ehrlich gesagt jedes Mal ganz schön auf die Palme treibt, ist unter anderem die Tatsache, wie manche Menschen mit der Kommunikation per E-Mail umgehen. Einerseits nervt es mich überaus, dass es einige nicht für notwendig halten, auf E-Mails, in denen sie mich um Informationen, Auskunft oder Daten fragen, zu antworten. Es würde genügen, mal kurz ein „Danke“ und vielleicht noch den Vornamen einzutippen, aber nein. Regelmäßig wird darauf verzichtet und es kommt überhaupt nichts. Ich persönlich empfinde das als höchst unhöflich und fühle mich jedes Mal ein wenig verarscht.

Das andere Phänomen ist mir in dieser Woche widerfahren. Da schicke ich ein Dokument an eine Person, zu der ich bisher nie Kontakt hatte, höflich, mit Anrede, Grußformel usw. Als Antwort kam ein kurzes „Habe ich bekommen“ und ein Monogramm. Okay, der werte Herr hat vergessen zu grüßen und auch das „Danke“ ist ausgeblieben, aber zumindest hat er geantwortet, nicht wahr? Einige Zeit später kam dann noch eine kurze Frage bezüglich des Dokuments: auch diesmal ohne Anrede, aber in diesem Fall auch ohne Namen oder Monogramm.

Ich frage mich, ob nur ich so altmodisch bin, ob die Welt an mir vorüberzieht, sich womöglich sogar in die richtige Richtung entwickelt, und ich im Grunde derjenige bin, der alles falsch versteht und sieht?! Ich weiß es nicht, aber ich denke, dass meine Erwartungen auch in der heutigen Zeit durchaus berechtigt sind. Der Fehler liegt, so glaube ich, bei den anderen. Nur wäre es meinerseits wohl ziemlich unhöflich, wenn ich – oft sogar ältere Mitmenschen! – darauf hinweisen würde, wie man sich in der zwischenmenschlichen Kommunikation, und sei es nur per E-Mail, verhalten sollte, was man sich erlauben darf und was nicht.

2009/11/23

"Die ganze Welt dreht sich um mich..."

Um an meinen Gedanken von vor einigen Wochen anzuknüpfen: Ich hoffe, dass Blogs erhalten bleiben, genauso wie das Pfeiferauchen noch immer durchaus seine Legitimität hat.
Als Blogger macht man sich ja oft darüber Gedanken, wie man sein eigenes Blog populärer machen könnte und mehr stille Leser, bzw. Leser, die auch regelmäßig Kommentare abgeben, für sich gewinnen könnte. Okay, man schreibt ja in erster Linie für sich selbst – zumindest ich –, aber insgeheim freut es einen natürlich immer, wenn man einen Anstieg bei den Besucherzahlen oder ein-zwei Kommentare auf der Seite sieht.

Als ich mir überlegt habe, wie das andere machen, was ich selbst tun könnte, sind mir natürlich die üblichen Ideen eingefallen: Blogroll erweitern, mehr auf anderen Blogs kommentieren, bei diversen Plattformen registrieren, bessere – vielleicht zum Teil kürzere – Artikel schreiben usw. Und auch wieder einmal der Gedanke, meine Bekannten auf den Blog aufmerksam zu machen, natürlich nur diejenigen, die zumindest in akzeptablem Maße Deutsch verstehen...

Beim genaueren Überlegen bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass ich das in Wirklichkeit nicht möchte. Nicht, dass es einen nicht reizen würde, weil diese Menschen wahrscheinlich regelmäßig vorbeischauen und vielleicht sogar kommentieren würden, da sie mich ja persönlich kennen und ich mich ab und zu auch persönlich mit ihnen treffe. Aber irgendwie liegt für mich der Reiz meines Blogger-Daseins gerade darin, dass meine Beiträge nur von einigen Freunden gelesen werden, die mich höchstwahrscheinlich noch besser kennen, als ich mich selbst, und dass ich eben diese alltäglichen Dinge, die sich ereignen, bzw. einige meiner Gedanken nicht mit jedem Teile, den ich kenne.
Den anderen Teil meiner Leser – und den überwiegenden Teil derjenigen, die auch Kommentare abgeben – stellen selbstverständlich diejenigen dar, denen ich noch nie persönlich begegnet bin und die ich nur aus dem Internet kenne.

Den Grund für mein oben beschriebenes Verhalten kenne ich nicht genau. Wahrscheinlich hängt es damit zusammen, dass ich mich nur vor denen ziemlich weit öffnen möchte, die einen seit Jahren, Jahrzehnten kennen und die Sachen, um die meine Gedanken kreisen, sowieso aus persönlichen Gesprächen kennen. Es könnte also so eine Art Schutzreflex sein. Man möchte nicht, dass einem nach Jahren von jemandem etwas vorgehalten wird, das man im Blog preisgegeben hat.

Um zu der Frage zurückzukehren, wie man ein Blog bekannter machen könnte: natürlich könnte auch ich viel mehr Menschen erreichen und mehr Leser haben, wenn ich mehr Zeit investieren würde. Aber allem Anschein nach ist mir das im Innersten doch nicht so wichtig, wie ich glaube, sonst würde ich es auch tun. Oder anders gesagt: Das bestätigt mich dabei, dass ich in erster Linie doch für mich selbst schreibe.
Ich glaube, ich hätte mich anfangs entscheiden müssen, oder müsste mich jetzt rigoros entscheiden: Entweder ein Blog führen, das vollkommen auf Kommentare und Blogroll verzichtet, oder aber alles daran setzen, immer und überall verlinkt zu sein und den langen Weg zum „A-Blogger“ beginnen. Ich dagegen habe die goldene Mitte gewählt, und da drängt es einen stets zu erfahren, wie es wohl links und rechts des Pfades aussehen könnte.

2009/11/19

Ungeheuer

In Zeiten von Schweinegrippe, Erkältungen und ähnlichen Erkrankungen sollte man ja vermehrt zu Obst und Gemüse greifen. Eine beliebte Gemüsesorte ist bei uns zu dieser Jahreszeit der Rettich, den es in verschiedenen Varianten zu kaufen gibt. Neulich haben wir nach längerer Zeit wieder einmal einen Daikon auf dem Markt gekauft, der in Ungarn – in wortwörtlicher Übersetzung – unter den interessanten Bezeichnungen „Eiszapfenrettich“ oder „Bierrettich“ verkauft wird.
Da der Vorrat schnell verbraucht war, wofür in erster Linie ich die Verantwortung trage, hat sich die Dame des Hauses gedacht, mich heute mit einem weiteren Exemplar zu überraschen. Als ich jedoch den schneeweißen Rettich am Abend erblickt habe, hat mich beinahe der Schlag getroffen.
Warum? Nun, seht am besten selbst, welche Größe das Gemüse hat. Und eins muss ich noch hinzufügen: Ein Schelm, der Böses dabei denkt! :-)

2009/11/17

Urlaub gefällig?

So etwas habe ich ja noch nie gehört, aber anscheinend gibt es das doch. Ich habe nämlich über eine holländische Firma gelesen, bei der die Arbeitnehmer für einen bestimmten Betrag zusätzliche Urlaubstage kaufen können. Noch dazu hat jeder die Möglichkeit, einen Teil seiner ungenutzten Urlaubstage zurückzugeben und hierfür bares Geld zu erhalten.
Das nenne ich Service! Zwar war in dem Bericht nicht davon die Rede, bis zu welchem Maß dies in beide Richtungen möglich ist, aber unabhängig davon klingt es auf jeden Fall überzeugend.
Ich glaube, so ein Angebot wäre für viele Menschen, bzw. in vielen Situationen sehr hilfreich. Für Familien mit Kindern, für Personen, die irgendwelche Wehwehchen haben und diese regelmäßig behandeln lassen möchten und in stressigen Lebenslagen, wie bei einem Umzug, dringlichen Behördenangelegenheiten und ähnlichem.
Ich wäre gespannt, ob so ein Service auch bei anderen großen Firmen, bzw. in anderen Ländern üblich ist, oder ob die Holländer uns allen auf diesem Gebiet einen Schritt voraus sind.

2009/11/13

Vermisst

Auf die positive Kritik von Stephen King hin habe ich ein Buch des mir bis dato unbekannten Autors Stephen Dobyns mit dem Titel The Church of Dead Girls (in der deutschen Übersetzung: Die Kirche der toten Mädchen) gelesen. Das im Jahre 1997 erschienene Werk erzählt vom nacheinander erfolgenden Verschwinden dreier Mädchen in einer Kleinstadt. Dabei spielt jedoch nicht die Person des Täters und auch nicht wirklich das Schicksal der Kinder eine zentrale Rolle, sondern die Reaktion der Bürger in einer Gemeinschaft, wo viele einander kennen, sich Tag für Tag begegnen.

Neben dem spurlosen Verschwinden erregt auch ein Neuankömmling die Gemüter, dessen Erscheinen nicht nur mit den Verbrechen zeitlich zusammenfällt, sondern auch zur Gründung einer Gruppe von Jugendlichen führt, die den Ideen des in die Kleinstadt ziehenden Lehrers wohl gesonnen sind und ihn quasi sofort als Führungsperson ansehen.
Nach und nach wird beinahe jeder verdächtig, die Menschen wissen nicht mehr, wie sie sich verhalten sollen, was sie sagen und besser für sich behalten sollten. Immer weniger Bürger trauen sich auf die Straße – kurzum: das Leben der Kleinstadt gerät aus den Fugen.

Ich habe an dieser Stelle einmal einen Artikel darüber veröffentlicht, dass man im Grunde jedes Buch zweimal lesen sollte, weil man beim ersten Lesen oftmals ganz andere Erwartungen an die Geschichte hat. So erging es mir auch bei diesem Werk: ich habe viel mehr Spannung, viel mehr Action erwartet, vor allem, da es von keinem geringeren empfohlen wurde, als von Stephen King. Was der Leser jedoch geboten bekommt, ist vielmehr eine detaillierte Darstellung einer kleinen Gemeinschaft, eine Beschreibung der Verhältnisse und der Einwohner der Stadt, die infolge diverser Ereignisse emotional aufgewühlt werden.
Mit diesem Vorwissen wäre eine zweite Lektüre auch in diesem Fall sicherlich angebracht und würde mir mehr Spaß bereiten. Beim ersten Lesen jedoch fand ich das Buch nicht so prickelnd, wie ich es mir vorgestellt habe, auch wenn es nicht wirklich schlecht ist.

2009/11/09

Twittern oder Pfeiferauchen?

Dass sich die Technik und damit unsere Welt rasant verändert und entwickelt, ist in vielen Situationen eindeutig, aber auch immer wieder erstaunlich. Zumindest für mich. Noch vor ein paar Monaten haben zum Beispiel nur Insider etwas vom Internetdienst Twitter gehört, und heutzutage sieht man fast überall einen Link auf diese Seite, wo man kurze Statusmeldungen, Gefühlsregungen, augenblickliche Gedanken und diverse Links veröffentlichen kann.

Jeder spricht heute in der virtuellen Welt von Twitter, aber auch von Facebook, wo neben der Möglichkeit der Verwaltung von Freundschaften und Bekanntschaften ähnliche Leistungen angeboten werden.
Und es scheint zumindest so, als würde niemand mehr über Blogs sprechen oder schreiben. Entweder, weil sie nicht mehr „in“ sind, von diesen neueren Entwicklungen überholt wurden und uns vielleicht schon bald das von vielen prophezeite „Blogsterben“ droht. Oder aber, weil sie nunmehr – nach wenigen Jahren – zu etwas völlig Natürlichem geworden sind und fest zu unserem (täglichen) Leben dazugehören. Diverse Informationen bietende Blogs genauso, wie Firmenblogs, oder eben private Blogs unserer Freunde oder virtuellen Bekanntschaften.

Welche der obigen Aussagen nun richtig ist, wird sicherlich erst mit dem Voranschreiten der Zeit zu beantworten sein, aber ich für meinen Teil wehre mich vorerst noch gegen den Online-Dienst Twitter. Um einen ganz profanen Vergleich heranzuziehen: Ich sehe das Verhältnis zwischen Blogs und Twitter so ähnlich, wie das zwischen Pfeiferauchen und Zigarettenrauchen. Obwohl ich Nichtraucher bin.

Würde ich jedoch damit anfangen, dann würde ich mich sicherlich für die Pfeife entscheiden. Für die Pfeife, für die man sich Zeit nehmen muss, wo das Rauchen – obwohl weiterhin eine schlechte Angewohnheit – an Format gewinnt und fast schon vornehm wirkt.
In unserer schnelllebigen, stressigen Welt brauche ich mit Twitter vorerst nicht noch einen Faktor, der mein Leben weiter beschleunigt. Viel eher einen Ruhepol, wo ich ganz gelassen philosophieren, meine Gedanken sortiert veröffentlichen, entsprechend lang ausführen kann. Und wo ich mir Gedanken mache, bevor ich etwas schreibe, denn beim besagten Mikroblogging-Dienst, wo ich natürlich schon aus Neugier öfter vorbeigeschaut habe, habe ich überhaupt nicht dieses Gefühl. Um noch einmal den vorigen Vergleich heranzuziehen: Pfeifenraucher überlegen es sich auch genau, wann sie sich eine Pfeife anstecken, nicht so, wie die meisten Zigarettenraucher.

Viele Nutzer sehen Twitter als ideale Ergänzung des Bloggens an und haben damit vielleicht sogar Recht. Und womöglich werden diejenigen richtig liegen, die der Meinung sind, dass Blogs genauso in der Versenkung verschwinden werden, wie andere technische Neuerungen der Vergangenheit. Ich dagegen hoffe, dass Blogs erhalten bleiben, genauso wie das Pfeiferauchen noch immer durchaus seine Legitimität hat. Auch, wenn man immer weniger Menschen sieht, die dieser Sucht frönen und die Zeit für dieses Ritual aufbringen wollen und können.

2009/11/05

McPleite

Wann wird McD****** eigentlich Pleite gehen? Diese Frage habe ich mir vor einigen Tagen gestellt, als ich wieder einmal in einem der Restaurants dieser Fastfood-Kette gegessen habe, was im Übrigen selten vorkommt. Nicht, dass mir das dortige Essen nicht schmecken würde, aber schließlich hat es den Ruf, recht ungesund zu sein – was auch ziemlich plausibel klingt.

Als die Gäste kamen und gingen, die Personen links und rechts neben mir hin und wieder wechselten, habe ich darüber sinniert, was geschehen muss, damit diese Kette – oder ihr großer Rivale B***** K*** – Pleite geht? Müssen alle Rinder auf der Erde aussterben? Oder steigen dann die Betreiber ganz auf den FishM** und Konsorten um, oder verkaufen womöglich nur mehr Pommes Frites? Müsste zum vollständigen und endgültigen Konkurs eine ganz große Kampagne gegen diese Restaurants und deren Essen eingeläutet werden, so ähnlich wie damals mit dem Film Super Size Me, nur viel härter und konsequenter?

Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier nicht Wasser predigen und Wein trinken! Ich habe nichts gegen McD****** & Co., ich habe nur darüber nachgedacht, wie clever im Grunde das Konzept der Erfinder war: anscheinend meistern diese Restaurants jede Krise und bestehen noch immer, nach zig Jahrzehnten. Okay, hier und da mag es Schließungen geben, wie unlängst aus Island berichtet, wo beide Restaurants anscheinend aufgegeben werden. Und ich hatte diesmal irgendwie auch das komische Gefühl, dass der Hamburger im Vergleich zu früher – viel früher – zwar mindestens genauso viel, aber scheinbar kleiner geworden ist. Aber sonst? Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass dieser Siegeszug irgendwann einmal zu Ende gehen könnte. Wenn es einmal doch soweit sein wird, dann können wir sagen, dass unsere Konsumgesellschaft am Abhang angekommen ist.

2009/11/02

The Sound of Music

Es tut gut, mal für einige Tage zu entspannen und nichts zu tun. Und wenn einen so ein Kurzurlaub in so eine schöne Stadt führt, wie Salzburg, dann kann man noch viel besser entspannen.
Von Donnerstag bis gestern waren wir mit der Dame des Hauses in der Mozart-Stadt, bevor es bei uns am Jahresende wie gewöhnlich arbeitsbedingt etwas turbulenter wird. Das Wetter war gut, herbstlich kühl, aber nicht kalt, und zum Glück sonnig und nur teilweise bewölkt. Für mich war es nach vielen, vielen Jahren eine Rückkehr, für die Dame des Hauses dagegen eine Premiere. Wir haben uns die Stadt gründlich angesehen, sind zur Festung Hohensalzburg hinaufgestiegen und haben den gegenüberliegenden Kapuzinerberg bestiegen. Und natürlich blieb auch Zeit für ganz gewöhnliche, gemütliche Spaziergänge, ein bisschen Shopping und Ausschlafen.
Selbstverständlich durften auch die Erinnerungsfotos nicht ausbleiben, von denen ich euch einige nicht vorenthalten möchte.




2009/10/27

Viva La Revolution

Eines meiner diesjährigen Geburtstagsgeschenke war eine Live-DVD der Band, die auch für den Namen dieses Blogs verantwortlich ist. Im Jahr 2000 gastierten Die Toten Hosen zum wiederholten Male in Südamerika und filmten dabei den Live-Mitschnitt En misión del señor – Live in Buenos Aires.
Die Entstehungsgeschichte ist dabei interessant, denn das Konzert hätte eigentlich einen Tag früher stattfinden müssen. Nach den ersten Takten drängte jedoch das Publikum in der Halle – etwa 3000 Personen – gegen die Bühne, die daraufhin teilweise einstürzte und die Fortsetzung des Auftritts unmöglich machte.
Auch auf der DVD sieht man eindeutig, mit welchen fanatischen Fans wir es hier zu tun haben, und natürlich beflügelt solch ein Einsatz auch die auf der Bühne Stehenden zu Höchstleistungen. Sänger Campino zum Beispiel nimmt gleich zweimal ein Bad in der Menge und klettert wie gewohnt überall hinauf, wo das möglich ist. Das sieht dann so aus, wie auf dem beigefügten Wikipedia-Foto, komischer Weise ebenfalls in Buenos Aires geschossen, aber neun Jahre später, also in diesem Jahr. Gitarrist Breiti übersetzt für die Gäste die meisten Ansagen ins Spanische, das er sehr gut beherrscht, der damals noch recht neue Schlagzeuger Vom stellt sein Können mehr als eindeutig unter Beweis, und allen Musikern sieht man an, wie gut sie sich amüsieren.
Neben den großen Hits finden sich auf der DVD auch einige Raritäten, wie die spanische Version des Songs Viva La Revolution oder das zusammen mit Bad Religion geschriebene Lied Raise Your Voice. Insgesamt gibt die Band auf der fast zweistündigen DVD 28 Stücke zum Besten und beweist einmal mehr ihren hervorragenden Ruf als Live-Band!

2009/10/24

Das Auge des Betrachters

Es ist nicht immer einfach, die schöne Seite Budapests zu sehen, wenn man nicht als Tourist in der Stadt unterwegs ist und nicht nur einige Tage lang. Zu viel gibt es zu bemängeln, zu viel bröckelt, stinkt, macht Krach und läuft nicht rund.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich die wunderschöne Seite dieser Stadt, die ständig präsent ist, wenn man nur genau hinsieht. Oder auch nur für einige Tage die ungarische Hauptstadt noch mehr verschönert, wie die Festbeleuchtung des ungarischen Parlaments, die ich heute fotografieren konnte.
Anlässlich des 53. Jahrestages des Ausbruchs der Ungarischen Revolution von 1956 und des 20. Jahrestages der Ausrufung der Republik hüllt sich das wohl berühmteste Wahrzeichen Budapests seit gestern drei Tage lang in die ungarischen Nationalfarben. Im Übrigen wurde die Renovierung dieser, der Donau zugewandten Fassade des Gebäudes nach sage und schreibe einundzwanzig Jahren im September dieses Jahres fertiggestellt, sodass sich jetzt allen Einheimischen und Touristen ein noch prächtigerer Anblick bietet.


2009/10/23

Leiht Euer Ohr einer Legende

Erst einige Tage ist das neue Album von Rammstein, das den Titel Liebe ist für alle da trägt, alt, aber schon jetzt hat es mich vollends überzeugt. Vier Jahre sind seit der Platte Rosenrot vergangen, auf dem sich doch ein paar mehr „Albenfüller“ fanden, als auf den Vorgängern. Kein Wunder, da etwa die Hälfte der Lieder Überbleibsel der Aufnahmen zum ein Jahr davor erschienenen Werk Reise, Reise waren.

Diesmal aber haben sich die sechs Jungs genügend Zeit gelassen und sowohl textlich, als auch musikalisch ein beeindruckendes Album abgeliefert. Sie setzen dort fort, wo sie damals aufgehört haben, ohne viel zu experimentieren. Neben zwei balladenartigen Songs – Frühling in Paris und Roter Sand – geht es wie gewohnt hart und temporeich zur Sache.

Auch textlich sind Rammstein wie immer einerseits mehr als aktuell: mit dem Lied Wiener Blut wird der Inzestfall von Amstetten, mit dem Song Mehr die letztendlich zur Weltwirtschaftskrise führende Gier nach immer mehr Macht und Geld aufgearbeitet.
Andererseits kommt erneut die poetische Ader des Sängers und Songschreibers Till Lindemann zum Vorschein: Im wahrscheinlich ebenfalls kritisch zu interpretierenden Lied Waidmanns Heil werden Formulierungen aus der Jägersprache aneinander gereiht und im Falle von Haifisch wendet sich die Band erneut der deutschen Literatur zu. Diesmal wurde sie von Bertolt Brechts Die Dreigroschenoper inspiriert.

Und dann wäre da natürlich noch die erste ausgekoppelte Single, Pussy, die bereits im Vorfeld sowohl textlich, als auch infolge des mehr als freizügigen Videos die Gemüter erregte und überhaupt nicht typisch für das Album ist. Nun, in diesem Fall handelt es sich eindeutig um ein ironisch zu verstehendes Lied, bei dem auch musikalisch zu spüren ist, dass es nur zum Spaß geschrieben wurde. Textlich ist das mehr als eindeutig. Zitat: „Schönes Fräulein, Lust auf mehr / Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr / Schnaps im Kopf, du holde Braut / Steck Bratwurst in dein Sauerkraut.“
Aber zweifelsohne hat sich der Song perfekt als erste Single geeignet, um die Aufmerksamkeit auf dieses überaus gelungene Album zu lenken.

Wenn alles gut geht, dann kommen die sechs Jungs im März im Rahmen ihrer Tour auch nach Budapest. Das Ticket ist bereits gesichert, und ich hoffe, dass ich nach 2005 die Band zum zweiten Mal im Rahmen einer wortwörtlich bombastischen Show erleben kann.

2009/10/19

Blaze

Nach etwas längerer Zeit war wieder einmal ein Roman von Stephen King dran, den es zu lesen galt. Das in den USA im Jahre 2007 erschienene Werk Blaze (in der deutschen Übersetzung – wie gewohnt nichts sagend – Qual), verfasst unter dem inzwischen bekannten Pseudonym Richard Bachman, ist nämlich unlängst auch bei uns in Ungarn erschienen.

Protagonist der Geschichte ist Clayton „Blaze“ Blaisdell, ein Kleinkrimineller, der seit seiner Kindheit, als er von seinem Vater des Öfteren misshandelt worden war, geistig zurückgeblieben ist. Zusammen mit seinem Komplizen George wollen sie den Spross einer reichen Familie kidnappen, um an jede Menge Geld zu kommen. Völlig überraschend fällt jedoch der Kumpel von Blaze vor der geplanten Aktion einem Verbrechen zum Opfer.
Danach versucht Blaze den Coup alleine abzuwickeln – und hat dabei das Gefühl, im Grunde gar nicht alleine zu sein. George ist nämlich noch immer mehr als präsent, und zwar in seinem Kopf. Er gibt Blaze, der nach und nach eine immer engere Beziehung zum entführten Baby aufbaut, Ratschläge und spornt ihn an.

Der ursprünglich bereits 1973 geschriebene Roman wurde von King selbst Jahrzehnte lang für nicht gut genug befunden, spukte aber – wie wir aus dem Vorwort erfahren – stets in seinem Kopf herum, bis er sich schließlich dazu entschied, das Werk umzuschreiben und zu veröffentlichen. Im Vergleich zu den meisten anderen King-Büchern handelt es sich um ein recht kurzes Werk, und am Ende der Geschichte hätte ich mir gewünscht, sie wäre länger gewesen. Gerne hätte ich noch mehr über das Leben von Blaze und George erfahren und über spannende Details der Entführung, bzw. des Ausgangs gelesen.
So aber muss ich leider konstatieren, dass nicht alle Romane von Stephen King Wälzer sein können, auch wenn es sich diesmal wieder um eine sehr gute, spannende und in diesem Fall ziemlich kompakte Story handelt, die Emotionen weckt und zum Nachdenken anregt.

2009/10/16

Beim Inder

Nachdem ich mich seit einiger Zeit mit der chinesischen Küche angefreundet habe, haben wir gestern mit einem Freund – auf seinen Vorschlag hin – die indische Kost hier in Budapest ausprobiert. In angenehmer, ruhiger Atmosphäre haben wir einen entspannten Abend in einem indischen Restaurant verbracht, wo angeblich der Küchenchef selbst ein Inder ist.
Zum Essen habe ich mir Hühnchenfleisch in einer Zwiebel-Curry-Soße bestellt, die – wie angeblich alles Indische – ein bisschen scharf war, aber nicht zu scharf. Ein größeres Risiko wollte ich ehrlich gesagt beim ersten Mal nicht eingehen. Dazu gab es Fladenbrot, Nan genannt, das wirklich äußerst lecker schmeckte.
Das letzte Mal habe ich so ein ähnliches Fladenbrot Anfang der neunziger Jahre gegessen, als ich noch in Österreich gelebt habe. Wir hatten nämlich in der Klasse einen arabischen Mitschüler, der manchmal so etwas für uns mitgebracht hat. Und schon damals hat es mir sehr gut geschmeckt!
Ich kann mir durchaus vorstellen, in Zukunft wieder einmal beim Inder vorbeizuschauen. Nicht zuletzt deswegen, weil dort auch sehr viel versprechende Lamm- und Fischgerichte auf der Speisekarte stehen, die es zu probieren gilt.

2009/10/08

Eurovision Song Contest der Literatur

Wenn es kein Widerspruch wäre, könnte man ja eigentlich auch vom Eurovision Song Contest der Literatur sprechen, oder? Ich meine natürlich den heute wieder vergebenen Nobelpreis für Literatur, der vor allem in den letzten Jahren, aber auch schon viel früher immer wieder in die Kritik geraten ist. Viel zu oft wurden große Talente und Schriftsteller nicht geehrt, andere wiederum, von denen nur die wenigsten etwas gehört, geschweige denn etwas gelesen haben, mit dem renommiertesten Literaturpreis ausgezeichnet.

Heute war es wieder soweit, und letztere Äußerung trifft wieder einmal zu. Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der noch nie etwas von der deutschen Herta Müller gehört hat, und deshalb muss ich mich wohl auch nicht sonderlich schämen. Ich möchte hier nicht bestreiten, dass sie eine talentierte Schriftstellerin ist, die die Auszeichnung verdient hat – ich habe ja noch nichts aus ihrer Feder gelesen. Aber es sei mir die Anmerkung gestattet, dass es namhaftere, bedeutendere und erfolgreichere Schriftsteller gibt, die wieder einmal leer ausgehen mussten. Denken wir zum Beispiel nur an die im Vorfeld immer wieder genannten Philipp Roth, Joyce Carol Oates, Paul Auster oder Milan Kundera. Wie gesagt: Womöglich sind sie um nichts besser, als Herta Müller, aber bekannter und gelesener allemal.

Der Nobelpreis für Literatur ist jedoch einerseits reine Politik, was man angesichts der diesjährigen Preisträgerin wieder wunderbar sehen kann. Auch der bisher einzige ungarische Preisträger, Imre Kertész, der in manchen Kreisen sogar als „Nestbeschmutzer“ gilt, wurde zum Beispiel der Meinung eines großen Teils der ungarischen Öffentlichkeit zufolge im Jahre 2002 nicht wegen seines überwältigenden Stils und seiner herausragenden Fähigkeiten ausgezeichnet, sondern wegen des noch immer aktuellen Themas, des Holocaust. (Im Übrigen war auch er selbst in Ungarn weitgehend unbekannt.) Andererseits handelt es sich bei der Auszeichnung um die Entscheidung eines Gremiums, das sicherlich seine eigenen Vorlieben und Lieblinge hat, und es gibt mit Sicherheit auch Autoren, die bestimmte Mitglieder dieser Gruppe aus diesem oder jenem Grund zeitlebens boykottieren werden.

So weit, wie beim Song Contest, der zu einer regelrechten (im Übrigen zum Teil ebenfalls politischen) Farce verkommen ist, ist es in diesem Fall noch nicht gekommen, aber lange dürfte es meiner Meinung nach nicht mehr dauern. Zweifelsohne hat es immer wieder wohlverdiente und sehr gute Entscheidungen gegeben. Das Komitee sollte jedoch meiner Ansicht nach endlich von seinem hohen Ross herunterkommen, um zu sehen, was die Menschen wirklich denken, wen sie für lesenswert, was sie selbst für qualitativ hochwertige Literatur und wen sie für einen guten Schriftsteller halten.

2009/10/04

Besser spät als nie

Etwas später, als eigentlich aktuell gewesen wäre, aber schließlich haben wir gestern und heute im engsten Familienkreis meinen Geburtstag gefeiert. Neben dem köstlichen Essen und der leckeren Kastanientorte gab es auch wieder reichlich Geschenke, viele schöne und überraschende Sachen.
Über einiges – zahlreiche geile CDs und zwei DVDs – werde ich hier in naher Zukunft hoffentlich berichten können, ich muss nur die Zeit finden, um mir das ganze in Ruhe anzusehen und anzuhören, um mir eine Meinung zu bilden. Daneben habe ich noch ein ungarisches etymologisches Wörterbuch bekommen, das man natürlich nicht so von A bis Z liest und dann beiseite legt. Viel eher kann ich es bei meiner Arbeit und meinem wieder aufgenommenen Studium gut gebrauchen und auch meinen Wissensdurst stillen, wenn ich mal ein Wort nur so nachschlagen möchte. Kleidungsmäßig bin ich nun auch gut für den Herbst gerüstet, und ein praktisches Kopfkissen liefert die notwendige Bequemlichkeit, wenn ich mal eine halbe Stunde habe, um mich vor den Fernsehapparat zu setzen und zu entspannen.
Vielen Dank auch an dieser Stelle an alle, die mich wieder so nett überrascht haben! Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn man derart praktische, schöne und unterhaltende Geschenke bekommt, auch wenn man sich im Grunde nichts Besonderes wünscht.

2009/09/25

Does crime pay?

Als ich mich gestern in der Früh von zu Hause auf den Weg gemacht habe, habe ich nicht einmal geahnt, dass unser Tag in der Nacht auf dem Polizeirevier enden wird. Kurz zusammengefasst hat sich folgendes ereignet:

Vorige Woche habe ich einen Brief von einer großen Telefongesellschaft bekommen, dass sie sich freuen, mich als Kunden begrüßen zu dürfen. Das an sich war schon komisch, da ich seit Jahren bei der Konkurrenz einen Handy-Vertrag besitze, auch wenn unser Festnetzanschluss bei der anderen Firma registriert ist. Als ich dann gestern nach Hause kam, fand ich im Briefkasten auch eine Zahlungsaufforderung von derselben Firma. Nachdem da telefonisch nichts zu machen war, sind wir persönlich in eine Filiale gegangen, wo man uns mitgeteilt hat, dass sich jemand in meinem Namen – bei zwei verschiedenen externen Partnern der Telefongesellschaft – zwei teure Handys gekauft hat, wobei er oder sie nur einen Bruchteil des Kaufpreises vor Ort bezahlt hat. Von meinen persönlichen Daten haben nur Name, Anschrift und Name der Mutter gestimmt, aber zum Beispiel das Geburtsdatum und die Personalausweisnummer nicht.

Da man in der Filiale nichts anderes machen konnte, als die beiden, im zentralen Archiv gespeicherten Verträge auszudrucken und mir zu sagen, ich solle Anzeige erstatten und diese danach kopieren und mit einem Informationsschreiben an sie schicken, ging es dann weiter auf das Polizeirevier. Dort hieß es zuerst mehr als anderthalb Stunden warten, bevor ich endlich meine Anzeige zu Protokoll geben konnte.
Angeblich ist das eine gar nicht so ungewöhnliche Praxis bei uns, aber was erschreckend ist: den Angaben der Polizei zufolge werden bei diesen externen Vertragsabschlüssen oft keinerlei Dokumente verlangt, die die Identität der Person nachweisen würden. Das heißt, es handelt sich in diesem Fall wohl nicht um die Fälschung öffentlicher Urkunden (zumal ich ja zum Glück keines meiner Dokumente verloren hatte), sondern um ein Verbrechen, das viel einfacher, quasi ohne jegliche Hindernisse verübt werden kann, weil es bis jetzt – so scheint es – niemanden interessiert hat, vor allem nicht die große Telefongesellschaft.

Ich hoffe natürlich einerseits, dass sich die Angelegenheit nicht weiter verschlimmert und andererseits, dass der Täter irgendwie gefasst werden kann. Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich aber ziemlich skeptisch. Wir werden sehen; ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden!

2009/09/21

Wo der Barthel den Most holt

Seit einigen Jahren komme ich zu dieser Zeit dank der Dame des Hauses – genauer gesagt ihrer Großmutter – regelmäßig in den Genuss, Most zu trinken. Traubenmost, wohlgemerkt, da ja Most auch aus anderen Früchten, wie Äpfeln oder Birnen, gepresst werden kann. Und jedes Mal muss ich aufs Neue feststellen, wie gut er schmeckt!
Das interessante dabei ist, dass ich viel eher ein Biertrinker bin, als ein Weintrinker. Ja, ja, ich weiß: Wein ist gesünder und Weintrinker sind per se kultivierter, als Biertrinker, aber dennoch. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass ich keinen Wein trinke, aber wenn ich die Wahl habe, dann entscheide ich mich für Bier, wahrscheinlich, weil es meinen Durst besser löscht.
Most aber ist etwas völlig anderes, auch wenn er als Vorläufer des Weins bezeichnet werden kann. Da verzichte ich gut und gerne auf Bier und gewähre diesem Getränk den Vorzug, obwohl es im Grunde gar keinen Alkoholgehalt hat. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich nur einmal pro Jahr für einige Tage in den Genuss komme, Most zu kosten. Bier kann ich ja das ganze Jahr über trinken, oder?

2009/09/17

"What we've got here is failure to communicate"

Es gibt Tage, da dreht sich vieles um eine bestimmte Sache, ein Ereignis, einen Gedanken. Heute war auch so einer. Ich konnte nämlich zwei interessante Erfahrungen auf dem Gebiet der menschlichen Kommunikation machen.
In der Früh war ich – wie beinahe täglich – mit der U-Bahn unterwegs. Heute hatte ich mal ausnahmsweise kein Buch dabei, sodass ich nur dumm aus der Wäsche geschaut und möglichst unauffällig die Menschen beobachtet habe. Genau mir gegenüber saß ein Pärchen so um die Vierzig. Der Mann hielt eine der kostenlosen U-Bahn-Zeitungen in der Hand und schmökerte darin. Seine Lebensgefährtin las hin und wieder mit, oder tat einfach nur dasselbe, wie ich. Ab und zu fielen zumindest einige kurze Worte zwischen ihnen, als der Mann wahrscheinlich auf einen interessanten Artikel oder einen Umstand hinweisen wollte, aber es waren wirklich nur wenige Worte; sonst herrschte Funkstille zwischen ihnen.
Okay, die U-Bahn ist nicht gerade der Ort für längere Gespräche und tiefgehende Debatten, aber es war schon komisch, dass da zwei – noch nicht einmal ältere – Menschen sitzen und der eine liest, während die andere sich sichtlich langweilt. Auch, wenn man heutzutage sehr oft davon hört, dass die Menschen – und auch Partner – immer weniger miteinander reden.
Die andere Erfahrung heute auf diesem Gebiet hat mit meinem vorigen Beitrag über meine Studien zu tun. Im Rahmen eines Gesprächs mit einem unserer Professoren, das nicht allzu lang, aber trotzdem sehr anregend war, habe ich prompt ein-zwei nützliche Gedanken und Tipps aufschnappen können, die ich bei meiner wissenschaftlichen Arbeit nutzen kann. Ich muss dazusagen, dass ich nicht gerade ein Plappermaul bin, im Gegenteil, eher schweigsam, und nach der Stunde auch nur hingegangen bin, um etwas anderes zu fragen, aber da sieht man doch, dass es sich lohnt, sich mit Menschen zu unterhalten, vor allem mit klugen. Man lernt immer etwas dazu, wenn man nur ein offenes Ohr für Neues hat.

2009/09/12

School's Not Out

Nach der Rückkehr hat uns der September voll im Griff. Zahlreiche Aufgaben gibt es zu erledigen: in dieser Woche war eine seit Frühjahr anstehende Heizungsreparatur dran, in der nächsten müssen die digitalen Hochzeits- und Urlaubsbilder endlich entwickelt werden, wir müssen die Urkunden der Dame des Hauses infolge der Namensänderung austauschen lassen und auch ein Besuch beim Zahnarzt müsste bald wieder in den Terminkalender aufgenommen werden.
Und dann sollen an dieser Stelle auch die beruflichen Veränderungen kurz angesprochen werden, die ich ja schon vor einigen Monaten auf rätselhafte Weise angekündigt hatte: Ab dieser Woche drücke ich nämlich neben der täglichen Arbeit nach fünf Jahren wieder die Schulbank, um den Doktortitel zu erlangen und an der Karriereleiter einen Sprung nach oben machen zu können. Einmal die Woche heißt es ab an die Uni zu den Seminaren, aber die wirkliche Herausforderung wird in den kommenden Jahren wohl eher das selbständige wissenschaftliche Arbeiten sein.
Aber was muss muss, schließlich ist in unserer Zeit immer und überall vom lebenslangen Lernen die Rede, und da ist sicherlich etwas dran. Schaden wird es sicherlich nicht, wenn ich meine grauen Zellen wieder einmal anderweitig betätige. Ich hoffe, dass ich es dabei schaffe, die verschiedenen Aufgaben und Verpflichtungen alle unter einen Hut zu bringen. Wir werden es sehen.

2009/09/05

Malta V

Und schon bin ich beim finalen Teil meines kurzen Malta-Berichts angekommen: Im Rahmen unseres letzen Ausflugs ging es in die Städte Floriana, eine Vorstadt von Valletta, sowie Vittoriosa und Senglea, von wo man einen schönen Blick auf die Hauptstadt hat, da diese Städte quasi gegenüber, auf der anderen Seite liegen, dazwischen das Meer.
Erstaunlich und bisschen schade fanden wir bei unserer Ankunft in Vittoriosa, dass man die imposante Festung Fort St. Angelo – die auf dem vorletzten Bild von Senglea aus fotografiert zu sehen ist – nicht besichtigen kann, ja nicht einmal betreten darf. Eine entsprechende Tafel tut kund, dass Teile der Festung in lebensgefährlichem Zustand sind. Eine Renovierung wäre sicherlich nicht nur aus Tourismussicht wünschenswert!
Mit diesen Bildern beende ich also meinen fünfteiligen Bericht über diese wunderschöne Insel und unsere Hochzeitsreise. Ein erneuter Besuch ist unsererseits mit Sicherheit nicht auszuschließen. Aber auch sonst hat es sehr gut getan, eine Woche wirklich überhaupt nichts über den Lauf der Dinge zu wissen, nicht fernzusehen, Radio zu hören oder online zu sein. Wer das noch nicht probiert hat, dem sei das in unserer hektischen, schnelllebigen Welt dringend empfohlen.





2009/09/04

Malta IV

Die Hauptstadt der Insel Malta, Valletta, ist wahrlich ein kleines Schmuckkästchen. Es warten so viele Kulturdenkmäler, Statuen und Plätze auf einen, man weiß gar nicht, wo man hinsehen soll! An fast jeder Straßenecke findet sich eine kunstvolle religiöse Statue, es stehen zahlreiche Kirchen in der Stadt und die Lage Vallettas ist natürlich atemberaubend.
Als wir vor unserer Abfahrt den Wetterbericht im Internet angesehen haben, wurde für die gesamte Zeit unseres Urlaubs trockenes, warmes und sonniges, nur teilweise bewölktes Wetter vorhergesagt. Zudem muss man wissen, dass es auf Malta im August auf Grund langjähriger Erfahrungen insgesamt nur einen einzigen Regentag gibt. Als wir in Valletta waren, hat es überraschender Weise zwei kurze Schauer gegeben. Zum Glück dauerten sie nicht länger als ca. eine halbe Stunde; vorher und nachher schien die Sonne. Einige der Einheimischen ließen sich vom Schauer nicht zurückhalten und störten sich nicht am niederprasselnden Regen. Wie wir erfahren haben, hat es dort angeblich seit April keinen Tropfen Regen gegeben.





2009/09/03

Malta III

Die kleine Insel Comino mit der sogenannten Blauen Lagune gilt natürlich als Pflichtprogramm im Falle eines Malta-Besuchs. Wir haben einen sehr guten Zeitpunkt an einem Wochentag in der Früh ausgesucht, um uns mit einem Boot hinüberbringen zu lassen, da zu dieser Zeit nur wenige Menschen dort waren. Mit dem Voranschreiten der Zeit wurden auch die Touristen immer mehr, und als es dann richtig voll wurde, hatten wir auch schon genug vom vielen Plantschen, Schwimmen und Tauchen in dieser wahrhaft paradiesischen Umgebung und machten uns auf den Weg zurück auf die Insel Malta. Aber vorher musste ich natürlich noch zu dem etwa hundert Meter entfernten, gegenüberliegenden Riff namens Cominotto hinüberschwimmen, denn dieses Erlebnis wollte ich mir keinesfalls entgehen lassen.
Und mit dem Bild von dieser Aktion, es ist das dritte weiter unten, feiern wir auch eine Premiere hier auf dem Blog: es ist das erste Foto von mir, das es hier zu sehen gibt. Für alle, die mich nicht kennen: ich bin derjenige im Hintergrund, ungefähr in der Mitte des Bildes, der sich gerade entschlossen dem Riff nähert :)
Zwei weitere Teile meines Berichts sollen noch folgen, ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel...




2009/09/02

Malta II

Ein Ausflugsziel waren natürlich auch die beiden anderen größeren Inseln neben Malta, Gozo und Comino, die zu diesem winzigen Staat gehören. Auf Gozo haben wir unter anderem die Ruinen der Ggantija-Tempel besucht, die älter als die Pyramiden und als Stonehenge sind. Danach ging es zu einem weiteren Highlight: per Boot zum sogenannten Azure Window, einer wunderschönen Felsformation im Meer. Schließlich stand die Hauptstadt Victoria (früher Rabat) mit der Zitadelle auf dem Programm.






2009/09/01

Malta I

Und schon ist die Hochzeitsreise, bzw. die Urlaubswoche vorbei. Kurz war sie natürlich, aber sie hat sich allemal gelohnt. Wir durften ein fantastisches kleines Land bestehend aus drei größeren Inseln kennen lernen, mit sehr netten Menschen, die ein viel weniger stressiges, ruhigeres Leben führen, als wir hier in diesen Gefilden. Kein Wunder, dass sie so lange leben...
Da ein reiner Badeurlaub nichts für uns ist, haben wir natürlich auch die Kultur des Landes ein wenig erkundet, Museen, Kirchen und dergleichen besucht, um unseren Wissenshorizont zu erweitern und schöne Fotos machen zu können. Daneben blieb aber auch reichlich Zeit, um am längsten Sandstrand des Landes, bzw. am paradiesischen Badeort der Blauen Lagune bei der Insel Comino die Seele baumeln zu lassen.
Sowohl die Wahl des Urlaubsziels, als auch des Hotels waren ein Volltreffer; die Vorbereitung und die Informierung vorab haben sich also durchaus gelohnt. Ein besonderes Erlebnis war auch der öffentliche, recht kostengünstige Busverkehr, mit dessen Hilfe wir unter anderem das Land bereist haben. Die alten, mit diversen religiösen Reliquien und persönlichen Gegenständen der Fahrer eingerichteten Verkehrsmittel sind eine Attraktion für sich.
Ich plane, in den nächsten Tagen einige Bilder hier reinzustellen, damit ihr euch zumindest ein grobes Bild über das Land, bzw. unsere wunderbare und unvergessliche Reise machen könnt. Den Anfang machen einige Fotos aus Mellieha, wo unser Hotel stand.



2009/08/25

Ein kleines bisschen Urlaub

Die Zeit ist gekommen, in wenigen Stunden verabschiede auch ich mich, wie so viele,in diesen Tagen und Wochen, in eine einwöchige „Blogpause“. Nach der wunderschönen Hochzeit letzten Samstag steht nun die hoffentlich ebenfalls unvergessliche Hochzeitsreise an. Das Ziel heißt Malta, eine Insel, die uns schon länger als Reiseziel vor Augen schwebt. Soweit ich mich vorab informiert habe, warten jede Menge Kultur, wunderhübsche Bauwerke, atemberaubende Landschaften, sehr viel Meer und prächtiges Wetter auf uns. Ich hoffe, dass das in der Tat so sein wird.
Nach der Rückkehr melde ich mich natürlich und werde hoffentlich mit zahlreichen Fotos illustrieren können, wo und wie wir uns entspannt haben. Bis dahin verabschiede ich mich vom weltweiten Netz und der täglichen Informationsflut, was in unserer heutigen Welt durchaus seinen Reiz hat und nicht zu unterschätzen ist. In diesem Sinne: Liebe Grüße an Euch da draußen und bis bald!

2009/08/23

Gestern, ja, gestern...

Ich kann mit Freude vermelden, dass das Daumendrücken gestern genützt hat, herzlichen Dank! Der große Tag war ein voller Erfolg und ist ohne Probleme, ohne jegliche Patzer abgelaufen.
Zuerst waren wir am Standesamt, wo nur die Familie und die engsten Freunde anwesend waren. Danach ging es für einige Fotos in die nähere Umgebung, bevor wir dann bei der Kirche ankamen und nunmehr mit all unseren Freunden und Bekannten, die sich Zeit für uns genommen hatten, an einer erhebenden Zeremonie im Rahmen einer Hochzeitsmesse teilnahmen.

Nach einer weiteren, etwa anderthalbstündigen Fotosession in der Nähe des Parlaments folgte dann im Kreis der Verwandten und Freunde ein sehr leckeres Abendessen auf einem stehenden Schiff, das einen wunderschönen Ausblick auf die Donau, die Kettenbrücke und die Burg von Buda bot.
Dank meines Bruderherz’ gab es dann im Laufe des Abends auch eine lustige Diashow mit alten Fotos von der Dame des Hauses und mir, die eine angenehme Überraschung für uns war, genauso wie auch die zu lösenden, teilweise humorvollen Fragen über den jeweils anderen.

Der Abend endete dann um Mitternacht herum im wahrsten Sinne des Wortes feucht-fröhlich, aber nicht, weil wir so viel getrunken haben, sondern weil es spät am Abend zu schütten begann. Die für Samstag vorhergesagte Schlechtwetterfront erreichte Budapest zum Glück erst, nachdem wir alle Freiluftveranstaltungen hinter uns gebracht hatten und bereits in einem geschlossenen Raum an Deck des Schiffes waren. Das nenne ich perfektes Timing!
Wie ihr seht, lief also wirklich alles ideal ab, und wir werden diesen wunderschönen Tag zusammen mit der Dame des Hauses für immer in Erinnerung behalten!

2009/08/21

Morgen, ja, morgen...

Nun, meine Lieben, morgen Nachmittag ist es soweit. Wie bereits vor einem Monat an dieser Stelle angekündigt, werden wir uns, wenn alles nach Plan läuft, mit der Dame des Hauses das Ja-Wort geben. Fast alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, alles ist hergerichtet und steht bereit. Und natürlich schlägt der Puls immer etwas schneller, wenn wir an den morgigen Nachmittag denken.
Jetzt hoffen wir nur mehr darauf, dass auch alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt und akribisch geplant haben, und dass es keine gröberen Schnitzer gibt. Und natürlich, dass auch das Wetter hält, obwohl genau für morgen eine Schlechtwetterfront vorhergesagt wird.
Für all diejenigen, die morgen nicht persönlich dabei sein können, werde ich hoffentlich im Anschluss an das große Ereignis hier berichten können. In diesem Sinne: Wir lesen uns, und drückt uns bitte ein wenig die Daumen!

2009/08/17

The Gentle Art of Making Friends

Gestern hieß es wieder einmal ab zum Sziget Festival in Budapest, wo eine legendäre Gruppe auftrat, die sich vor kurzem nach elf getrennten Jahren wieder vereint hatte: Faith No More. Davor gaben sich auch die Jungs von The Offspring die Ehre, brachten alle ihre größten, aus dem Musikfernsehen bekannten Hits mit, da ich sie aber nicht sonderlich mag, war ihr Auftritt auch nichts wirklich Besonderes für mich, vor allem angesichts dessen, was danach folgte.

Es folgte nämlich eine Show der Superlative von FNM. Mit einem einfachen, aus einem roten Vorhang bestehenden Bühnenbild und einigen Scheinwerfern schufen sie eine ganz simple Atmosphäre, sodass sich alle auf die Musik und die – zumindest anfangs noch – in Anzüge gekleideten Bandmitglieder konzentrieren konnten. Vor allen Dingen natürlich auf Sänger Mike Patton, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er ein derart verrücktes Genie ist. Bei ihm scheinen Genie und Wahnsinn tatsächlich Hand in Hand zu gehen.

Während er in einem Lied einen zurückhaltenden Sänger mimt, erwacht nur wenige Minuten später das Tier in ihm und er schreit den staunenden Menschen im Publikum den Kopf herunter, teilweise sogar mit einem Megafon.
Oder nehmen wir die Vorstellung während dem Lied Midlife Crisis als Beispiel, als die Band vor dem letzten Refrain nicht nur – wie auf dem Album – kurz aussetzt und weiterspielt, sondern mehrere Minuten lang das Publikum auf die Folter spannt. Allen voran natürlich wieder Patton, der sein Haar nach hinten streicht, einen teils gelangweilten, teils zufriedenen Gesichtsausdruck aufsetzt, oder ganz einfach nur verschmitzt lächelt. Alles nur Show natürlich.
Und dann der ultimative Ausdruck des Wahnsinns, als er auf der Bühne als Improvisation zwischendurch den schmutzigen Schnürsenkel eines ihm zugeworfenen Turnschuhs in seinen Mund hineinstopft, so tut, als er würde er ihn hinunterschlucken, professionell weitersingt und ihn dann wieder theatralisch ausspuckt. Übrigens von jemandem auf der Bühne aufgenommen und somit hier auch zu bewundern.

Aber all das wäre natürlich nichts Besonderes, wenn die musikalische Leistung auf der Bühne nicht stimmen würde. Dem war aber zum Glück nicht so, ganz im Gegenteil. Die Fans kamen mit den größten Hits der achtziger und neunziger Jahre mehr als auf ihre Kosten: From Out of Nowhere, Last Cup of Sorrow, Easy, Epic, The Gentle Art of Making Enemies. Und als krönender Abschluss, als nach fast anderthalb Stunden niemand mehr Kraft hat, noch das furiose Lied Digging the Grave.
Hut ab, meine Herren, das war für mich persönliche Musikgeschichte, und ich bin stolz, dass ich bei diesem Auftritt dabei sein konnte!

2009/08/12

Unterwegs

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber manchmal muss ich an einem bestimmten Ort in der Stadt vorbeischauen, wo ich nur aus der U-Bahn aussteige, in das entsprechende Haus hineingehe, dort berufsbedingt den fälligen Papierkram erledige, das Haus verlasse und wieder in die U-Bahn einsteige. In der Regel keine weiteren Termine in der Nähe, kein gemütliches Spazieren und kein Sightseeing in der Umgebung.
Heute musste ich jedoch in der Nähe auch ein Postamt suchen, und da taten sich ungeahnte Zusammenhänge vor mir auf. Bisher habe ich nämlich geglaubt, ich kenne in dieser Gegend am Stadtrand nur die U-Bahn-Station, wo ich aussteigen und das Haus, wo ich regelmäßig vorbeischauen muss. Heute aber habe ich, nachdem ich wirklich nur ein paar Meter zu Fuß von der U-Bahn-Station weitergegangen bin, mit Erstaunen festgestellt, dass ich die Gegend schon sehr lange kenne und sie in meinem Kopf problemlos in das Stadtbild einfügen konnte.
Hätte ich mir den Ort jemals näher auf einer Stadtkarte angesehen, wäre mir das wahrscheinlich schon vor Jahren aufgefallen. So aber musste ich heute wieder einmal erkennen, dass es noch immer ungeahnte, aber im Grunde logische und verständliche Zusammenhänge in meiner Heimatstadt gibt.

2009/08/09

Aus der Dunkelkammer

Fast ein Jahr ist nun das neueste Werk von Günter Grass alt, gelesen habe ich es aber erst jetzt. Der im September 2008 erschienene Roman Die Box. Dunkelkammergeschichten ist quasi eine Fortsetzung seiner Autobiographie, die im Jahre 2006 für großes Aufsehen gesorgt hatte. Im Werk Beim Häuten der Zwiebel kommt Grass nämlich auf seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS zu sprechen, die bis dato der Öffentlichkeit nicht bekannt war.
Dieses Buch nun ist jedoch nur quasi eine Fortsetzung und nur quasi eine Autobiographie. Es kommen nämlich größtenteils die acht Kinder des Vaters zu Wort, wobei sie natürlich genauso wenig mit den Kindern von Grass gleichgesetzt werden können, wie der Vater mit dem Schriftsteller. Trotzdem werden hier bedeutende und weniger bedeutende Ereignisse aus dem Leben des Autors aufgezeigt, die teilweise bereits aus dem Lebenslauf von Grass bekannt sind.
Bis Ende der neunziger Jahre erhalten wir zum Teil intime Einblicke in das Leben des Schriftstellers, seine Familie und seine Arbeit. All dies wird begleitet von einer Freundin der Familie, Maria Rama, die mit ihrer Box – einem alten Fotoapparat – wichtige und weniger wichtige Momente des Familienlebens festhält. Wirklichkeit und Fiktion vermischen sich dabei nicht nur bei den erzählten Ereignissen, sondern auch bei den gemachten Aufnahmen, da Marie mit ihrer Kamera auch die Wünsche der Familienmitglieder, Vergangenes und Zukünftiges abzubilden vermag.
Diese fesselnde Unsicherheit, was wahr und was ausgedacht ist, ist im Roman gepaart mit der lebendigen Erzählweise des Autors, die im Grunde durch und durch ein Dialog zwischen den Familienmitgliedern ist. Sie fallen einander ins Wort, brechen Gedanken und Sätze ab, lassen Geschehnisse unaufgedeckt und verweisen dunkel auf Vergangenes. Oftmals wissen wir gar nicht, wer gerade spricht.
Alles in Allem fand ich Die Box lesenwert und faszinierend. Hier und da hätte ich mir mehr Informationen und einen längeren Blick auf bestimmte „Dunkelkammergeschichten“ gewünscht, aber auf diese Weise bleibt der Roman eben kompakt und zieht sich nicht – wie es bei Grass leider manchmal der Fall ist – zu sehr in die Länge. Erneut konnte ich mich davon vergewissern, dass der Schriftsteller sein Handwerk perfekt beherrscht und mich mit seinen Sätzen und seiner Erzählweise leicht in seinen Bann ziehen kann. Ein Werk, das Lust auf das neuerliche Lesen seiner bisherigen Werke macht und auf möglichst viele neue Novellen und Romane hoffen lässt!

2009/08/06

Deutsche Sprache – schwere Sprache

Bei uns in Ungarn behaupten angeblich lediglich um die zwanzig Prozent der Bevölkerung, eine Fremdsprache zu sprechen, habe ich vor einigen Jahren gehört. Die tatsächliche Zahl liegt jedoch weit darunter, denn wenn es darum geht, einen anständigen Satz niederzuschreiben oder sich ein-zwei Minuten mit einem Fremden zu unterhalten, dann kommen bereits sehr viele ins Straucheln, sogar die, die eine Sprachprüfung besitzen, also eigentlich irgendwann einmal vor einem Prüfungskomitee ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben.
Schön und gut – besser gesagt: schlimm und schlecht –, aber dann könnte man sich vielleicht auf diejenigen verlassen, die eine Fremdsprache beherrschen, vielleicht sogar sich hauptberuflich mit Sprachen beschäftigen. Insbesondere, wenn es darauf ankommt... also im Geschäftsleben, bei der Werbung, der Korrespondenz und so weiter. Aber das kostet natürlich, und viele Menschen sparen halt einfach am falschen Ende.
Besonders erstaunlich ist solch ein Verhalten in einer Region, die im Grunde vom Tourismus lebt, wie zum Beispiel die Ortschaften rund um den Balaton, auch Plattensee genannt. Okay, sicherlich ist es zu verstehen, was uns das folgende, vor einigen Tagen in Balatonszemes fotografierte Schild – und der Besitzer des Imbisses – sagen möchte, aber trotzdem frage ich mich, ob so eine Strategie langfristig wirklich klug und erfolgreich ist...